Diskussion der Gesprächteilnehmer. Am Tischende rechts: Herzog Franz von Bayern, eingerahmt von den beiden Initiatoren der Berchtesgadener Gespräche, Prof. Dr. Hans-Michael Körner (rechts von ihm) und Prof. Dr. Albert Scharf (links, mit dem Rücken zum Betrachter)
Gespräch in der gotischen Eingangshalle des Schlosses: Der Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch, der Gräzist Prof. Dr. Martin Hose und die beiden Journalisten Prof. Dr. Hans-Joachim Neubauer (Rheinischer Merkur) und Jürgen Kaube (FAZ) (v.l.n.r.)
Im Zentrum der Gespräche stand das Verhältnis von Geistes- und Naturwissenschaften, wobei sehr schnell ein doppelter Relevanzverlust der Geisteswissenschaften diagnostiziert wurde: einmal in der Öffentlichkeit und zum anderen innerhalb der Universitäten. Die unbesehene Gleichsetzung von Wissenschaft und Naturwissenschaft (etwa in den Medien), die Reduktion des Wissenschaftsbegriffs auf die Dimension der Funktionalität und auf ein mitunter naives Nützlichkeitsdenken wurden nicht zuletzt von den anwesenden Naturwissenschaftlern als einseitig gebrandmarkt. Und im Blick auf die bayerischen Verhältnisse wurde registriert, dass etwa der Universitätsstandort München ganz enorme Chancen besitze, um sich im nationalen wie im internationalen Vergleich eine Spitzenposition gerade im Bereich der Geisteswissenschaften zu sichern bzw. zu erwerben.
Aus der Teilnehmerliste: Prof. Dr. Martin Hose (Lehrstuhlinhaber für Klassische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. Bernd Huber (Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität München), Jürgen Kaube (Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Prof. Dr. Harald Lesch (Professor für Astronomie und Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Herbert Mang Ph.D. (Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), Irmtraud Richardson (Redakteurin des Bayerischen Rundfunks), Ministerialdirektor Dr. Walter Schön (Amtschef der Bayerischen Staatskanzlei), Prof. Dr. Dietmar Willoweit (Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften).